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..:: Critical*Crisis*Concerts ::..

Hinter Critical Crisis Concerts stehen Menschen, die Konzerte in Jena organisieren: In erster Linie Punk Rock und daraus gewachsene Genre. Wir möchten die in Jena eingeschlafene Subkultur wieder etwas in Fahrt zu bringen. Seit Oktober 2012 spielten bereits Bands wie Die Haddocks, Knollenfoile, Schlübberschiss,Vorbeugehaft, Contienda Libertad und Dr. Ulrich Undeutsch. Critical Crisis Concerts bietet Bands, die etwas zu sagen habe, einen Raum dies zu tun. Dabei steht der alte D.I.Y.-Gedanke (do it yourself) im Vordergrund. Wir halten den Eintritt auf Selbstkostenniveau und verdienen mit den Konzerten kein Geld. Punk ist kein Konsumprodukt – vielmehr hoffen wir mit dieser Art der Musik eine kritische und emanzipatorische Grundeinstellung zu transportieren. Punk kann Teil einer unkritischen Spaßkultur sein, doch fanden und finden sich hier stets Elemente, die mit dem Spektakel der Massenkultur inkompatibel sind und dies auch bleiben sollten. Wir möchten einen Freiraum schaffen, in dem sich Subkultur und Protest entfalten kann: Ein Raum der Menschen zusammenführt. Wir möchten jungen Menschen wenigstens eine Ahnung davon geben, wie sie ihre Welt als eine der persönlichen Aneignung erfahren könnten.
Wichtig ist es uns zu betonen, dass jede*r das Gelingen der Konzerte, deren Stimmung und Message selbst gestalten kann und soll. Wir sind und haben keine Security: Gegen rassistische Sprüche, Sexismus und Antisemitismus kann und sollte jede*r vorgehen: Wenn es darauf ankommt, werden wir natürlich gemeinsam mit euch dafür sorgen, dass unser Raum frei von derartigen Hässlichkeiten bleibt! Macker und Nazipack samt seiner Sympathisant*innen bleiben bei uns vor der Tür!

Punk für uns? Mehr als nur Musik!

„There is no future – for you and me!“ Weil dieser Satz 2013 genauso wahr ist, wie er es 1977 gewesen ist und seither die kapitalistischen Zumutungen eher zu- als abgenommen haben, ist Punk noch immer das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, der ewigen Gleichförmigkeit vor die Füße zu kotzen. Wenn unsere Zukunft irgendwo zwischen Maloche und Arbeitsamt liegt, irgendwo zwischen Armutsverwaltung und entfremdeten Arbeitsverhältnissen dann gibt es keine Zukunft – dann gibt es keine Geschichte, die nicht das erzählt, was bereits tausendfach erzählt worden ist. Der Ort sich als Mensch zu entfalten, ist weder am Fließband, noch auf dem Sofa nach einem Arbeitstag, der sich in seinem Gleichklang an die Kette vergangener Tage reiht. Lohnarbeit ist stets notwendiges Übel: Sie war und ist immer Scheiße! Einer Gesellschaft, die ein notwendiges Übel zum Ideal erhebt, kann es nicht um das gute Leben des Menschen gehen.
Punk verspricht keinen Heilsweg in eine bessere Freiheit oder in eine Welt ohne notwendige Übel und falschem Bewusstsein. Punk ist vielmehr die Absage an die Glücksversprechen der Gesellschaft, die ohnehin für immer Weniger eingelöst werden. Glücksversprechen, die uns still im Uhrwerk verharren lassen, ohne auch nur die Möglichkeiten einer anderen Zukunft in den Blick zu nehmen, ohne die Einlösung des guten Lebens für alle einzufordern. Punk ist der Tritt in den Arsch jener Mittelklassefantasien, deren Träume vom Auto, Haus und Garten bereits vor 40 Jahren Flucht in die private Zukunftslosigkeit bedeuteten – deren niemals erreichbares Heil das Systems notwendig stabilisiert, weil es die Menschen in den Tretmühlen eines nie einzuholenden Versprechens leerlaufen lässt: auf ewig jenen Objekten gleichgemacht, von denen sie meinen, sie seien das Ende ihres Strebens.
Punk zerstört nicht den Vorhang der Verblendung, vielleicht ist er sogar von Anfang an ein Teil von ihm, wenngleich ein Gegensätzlicher: Punk ist letztlich nur ein Teil der uns umgebenden Gesellschaft und vielleicht nur deshalb entstanden, um den Menschen darin die Scheiße in all den dunklen Winkeln ihrer gläsernen Fassade vor Augen zu führen: Willkommen in der Krise!